Dieser Artikel wurde bereits im Jahr 2020 veröffentlicht.
Im Abschnitt von Terumah wird der Bau des Tabernakels, das später durch den Tempelberg in Israel ersetzt worden ist, besprochen; daher ist dieser Ort das Energiezentrum der ganzen Welt. Der wichtigste Raum im Tabernakel, der wichtigste Raum im Tempel, und daher der wichtigste Raum auf der Welt, wird Kodesh HaKodeshim genannt, das Allerheiligste, und es beherbergt den Aron, die Bundeslade. Innerhalb der Bundeslade sind die Tafeln, worauf die zehn Gebote geschrieben stehen, aber auch die Bruchstücke der ersten Tafeln. Der Maharal sagt, dass die Bundeslade „Aron“ genannt wird, weil es vom hebräischen Wort für „or“ kommt, was Licht heisst; das ganze Licht, das auf diese Welt kommt, kommt von dort.
„Das ganze Licht, das von dieser Welt kommt, kommt von dort...“
Die Kabbalisten lehren, dass im Tabernakel, im Tempel, ein spezielles Maß für den Kodesh HaKodeshim, dem Allerheiligsten, gab. Es war 20 amot mal 20 amot was ungefähr 20 Yards mal 20 Yards war, und die Bundeslade war in der Mitte des Kodesh HaKodeshim. Also, stell dir ein Viereck vor, was bedeutet, dass der Abstand von jeder Seite zur nächsten 20 rauf und 20 runter wäre. Wie auch immer, von der Bundeslade zu einer Wand wurden 10 amot gemessen, von der anderen Seite zur Wand wurden 10 gemessen, von oben bis zur Wand wurden 10 gemessen und vom Boden bis zur Wand wurden 10 gemessen...aber das ist geometrisch unmöglich, richtig? Man kann nicht einen Bereich in der Mitte haben und das Maß von 10 auf jeder Seite, wenn der ganze Raum nur 20 mal 20 ist?
Also, die Kabbalisten sagen etwas Aussergewöhnliches: die Bundeslade hat keinen Raum eingenommen. In spirituellen Belangen lernen wir, dass es keine Zeit, keinen Raum und keine Bewegung gibt, aber glauben wir das wirklich? Ist es wirklich eine Möglichkeit in unserem Verstand? Können wir uns vorstellen im Allerheiligsten zu stehen, wissend, dass das, was wir uns in Wirklichkeit in diesem Raum anschauen, nicht existiert?
In den Büchern der Könige spricht es über den Bau der Beit HaMikdash, dem Tempel, und über den Raum, mit dem wir uns an Shabbat Terumah verbinden, dem Allerheiligsten, der die Bundeslade beherbergt. Die Bundeslade hatte Masten, mit der man sie tragen konnte; die Masten waren länger als der Raum und die Enden der Masten waren durch den Stoff sichtbar, der das Allerheiligste abdeckte. Die Kabbalisten erklären, der Grund, warum die Masten sich wölbten, war, weil sie die Kanäle waren – sprichwörtlich, die Antennen – durch welches das Licht dieser Welt fließt. Also, obwohl wir wissen, dass der Hohepriester die einzige Person war, die das Allerheiligste nur einmal im Jahr betrat, das Allerheiligste ist der Erzeuger des ganzen Lichts, welches in unsere Welt kommt. Daher waren die Masten länger als der Raum, um uns zu zeigen, dass obwohl uns nicht erlaubt ist das Allerheiligste zu betreten, diese Masten, diese Antennen, speien das Licht des Schöpfers in diese Welt hinaus.
Das ist es, was es im ersten Teil des Verses sagt, der über das Allerheiligste, die Bundeslade und die Masten spricht. Der Zweck der Masten war es nicht die Bundeslade zu tragen. Warum? Denn die Bundeslade musste nicht getragen werden; sie ist von alleine geflogen. Die Masten waren da als Leiter, als Kanäle, und es war wichtig, dass obwohl eine Person nicht in das Allerheiligste sehen konnte, sie fähig war die Masten, die herausstanden, zu sehen. Denn das war die Verbindung zu den Leitern des Lichts in diese Welt.
Wie auch immer, das ist nicht der wichtige Teil des Verses. Er sagt uns, dass die Bundeslade und die Masten bis zu diesem Tag dort sind, aber der Tempel wurde zerstört, und jetzt ist eine andere Struktur dort; wenn wir heute dorthin gehen würden, würden wir nichts sehen. Also, was bedeutet es, dass sie bis zu diesem Tag dort waren?
Was es bedeutet haben wir schon einmal gehört. Aber keiner von uns hat es jemals wirklich verstanden, oder noch wichtiger, versucht es zu leben. Wir sprechen über die Illusion dieser Welt, welche uns umgibt und uns völlig einnimmt, und wir glauben daran; auch wenn wir für eine Sekunde lang inspiriert sind zu wissen, dass alles eine Illusion ist, im nächsten Moment werden wir wieder in diese Welt hineingezogen. Wenn wir mit uns selbst ehrlich sind, wie viele von uns glauben wirklich daran, dass es in allem andere Dinge gibt als die, die wir erfahren und sehen.
Es ist nicht nur, wie mein Vater Rav Berg immer klar gemacht hat, dass etwas passieren wird, dass jemand kommen wird, dass jemand eine Veränderung ankündigen wird; wir müssen zu dieser Veränderung im Bewusstsein kommen. Und daher heisst es im Buch der Könige, dass die Bundeslade heute dort ist, die ganze Struktur ist heute dort, und wenn wir nicht Augen hätten, die so konsumiert und eingenommen wären von dieser physischen Welt, könnten wir sie sehen. Die meisten von uns bekommen nur, wie die Kabbalisten es genannt haben, einen kleinen Splitter des Lichts. Wir sind nicht wahrhaft mit der Bundeslade verbunden, weil wir die Bundeslade nicht vor uns sitzen sehen. Unsere Augen betrachten nur diese Welt.
Wie ändern wir das? Es ist sehr einfach.
Heute haben die meisten von uns etwas, dass uns stört, groß oder klein. Wenn das passiert, brauchen wir einen Moment um uns selbst zu sagen: Das ist nicht wahr. Das ist alles eine Illusion. Und natürlich, es ist leicht darüber von einem philosophischen und spirituellen Standpunkt zu sprechen; wir hören Lektionen und wir können sie wiederholen. Aber es zu leben, wenn wir wissen, dass 99,9% von dem was wir sehen falsch ist, wie können wir uns darüber aufregen? Wenn wir in diesen Zeiten nicht fähig sind und uns über etwas aufregen, zu sagen, „Das ist alles eine Illusion,“ dann haben wir den Prozess nicht begonnen um die Fähigkeit zu erreichen die Wahrheit zu sehen.
Vielleicht sind wir nicht fähig das 100% unserer Zeit zu tun, also können wir mit 30% unserer Zeit beginnen. Es ist ein täglicher Kampf; wenn wir etwas passieren sehen, müssen wir kämpfen um zu sagen, „Das ist nicht wahr. Das ist alles eine Illusion.“ Vielleicht haben wir es vier Mal am Tag bekämpft und sechs Mal verloren, aber wenn wir weiter dabei bleiben, dann beginnen wir die Schlacht zu gewinnen. Wir haben unser ganzes Leben damit verbracht die Illusion dieser Welt abzukaufen und es kann nicht einfach an einem Tag gebrochen werden, weil wir eine Lektion darüber gehört oder darüber gelesen haben; wir müssen es leben. Und an Shabbat Terumah geht es darum zu beginnen zu verstehen, dass wir die Maßnahmen ergreifen müssen, die uns davon wegbrechen.
„Die Bundeslade ist heute dort und die Bundeslade sendet das ganze Licht aus, das wir brauchen...“
Die Bundeslade ist heute dort und sendet das ganze Licht aus, das wir brauchen, und das ganze Licht, das gebraucht wird um Schmerz, Leid und Tod auf dieser Welt zu beenden. All das Licht ist dort und was wir an Shabbat Terumah verstehen können, ist, dass ausser wir beginnen den Prozess unseres Bewusstseins auf diese Art zu ändern, können wir uns nicht mit der wahren Quelle des Lichts, welches diese Welt ist, verbinden.
Wir können nicht komplett eingenommen von der Illusion dieser Welt bleiben, so wie wir es heute sind, und denken, dass aufgrund der ganzen spirituellen Arbeit, die wir getan haben, und die wir tun, wir uns mit dem Ende der Korrektur verbinden werden. Es ist unmöglich, denn, wie wir es jetzt verstehen, existiert das Ende der Korrektur schon; es existiert hier und jetzt...wir sehen es nur nicht. Aber wir müssen an einen Ort kommen, wo wir fähig dazu sind. Wie tun wir das? Indem wir unser Bewusstsein komplett von der Illusion dieser Welt verlagern. Und es beginnt mit Kämpfen – fünf Kämpfe von zehn, sechs von zehn, denn wenn wir dieses Bewusstsein verlagern, kommen wir zum Ende der Korrektur. Es ist da, es wartet darauf von uns enthüllt zu werden, indem wir von der Illusion dieser Welt wegbrechen. Und an Shabbat Terumah können wir wahrhaft beginnen das zu tun.