Kabbalah lehrt uns, dass jeder einzelne von uns mit einer bestimmten Aufgabe auf diese Welt kam, einem bestimmten Schicksal, und in den meinsten Fällen haben wir darüber, was es ist, keine Klarheit. Aber an Shabbat Ha’Azinu haben wir die unglaubliche Gelegenheit das Schicksal unserer Seele genau zu entdecken.
"Wir haben die unglaubliche Möglichkeit das Schicksal unserer Seele genau zu entdecken."
Es gibt ein paar Lesungen in der Torah, die, wie die Kabbalisten sagen, die gesamte Geschichte der Menschheit beinhalten, vom Beginn der Zeit bis zum Ende der Korrektur. Und der Abschnitt von Ha’Azinu an diesem Shabbat, ist einer davon. Daher erscheint das Schicksal jeder einzelnen Seele in dieser Lesung; jede einzelne unserer Seelen machte einen Vertrag mit dem Schöpfer bevor sie auf diese Welt kam, und das Versprechen davon liegt in dieser Lesung.
Also was bedeutet ‚Schicksal‘ eigentlich? Oftmals denken wir, dass wir genau wissen, was wir tun wollen, physisch oder spirituell, und wie wir es tun werden. Wie auch immer, das ist nicht unser Schicksal. Schicksal ist nicht etwas wobei wir eine Wahl haben. Bevor unsere Seele auf diese Welt kam, sagte der Schöpfer, „Das ist es, was du auf dieser Welt tun musst,“ und wir haben es verstanden und es akzeptiert. Und der Schöpfer sagte uns, dass auch wenn jeder auf der Welt uns sagt, dass wir aussergewöhnliche Sachen gemacht haben, und darauf hinweist wieviel wir erreicht haben, können wir es nicht glauben, denn was wir tun ist nicht unser Schicksal.
Es ist sehr wichtig den Unterschied zwischen tun und unser Schicksal erfüllen zu verstehen, denn obwohl wir gute, spirituelle Leute sind, ist das nicht der Zweck warum wir hier sind. Die Frage, die wir uns selbst stellen müssen ist daher nicht: Tue ich gute Dinge? Sondern wir müssen uns selbst fragen: Erfülle ich das Versprechen, das ich meiner Seele gegeben habe? Erf ülle ich das Versprechen, das ich dem Schöpfer gegeben habe, bevor ich auf diese Welt kam? Macht es für mich keinen Unterschied dabei wieviel ich tue oder ob alle anderen mich loben?
"Wir wollen uns in das Versprechen einwählen, das unsere Seele abgegeben hat bevor wir auf diese Welt kamen."
Also, wenn wir dieses neue Jahr beginnen, muss unser Bewusstsein klar sein, dass wir nicht das ganze Licht, das wir gerade empfangen haben nutzen wollen, um zum Beipsiel Segen für unsere Familie und alle um uns herum zu bekommen, oder um Leuten zu helfen. Stattdessen wollen wir uns in das Versprechen einwählen, das unsere Seele abgegeben hat, bevor sie auf diese Welt kam. Und an diesem Shabbat können wir entdecken, was dieses Versprechen ist. Wie? Durch den Wunsch es zu enthüllen.
Darum geht es an Shabbat Ha’Azinu: unser Schicksal zu entdecken und zum Versprechen, das unsere Seele abgegeben hat, bevor sie auf diese Welt kam, zurückzukehren. Nochmals, das sollte nicht verwechselt werden damit eine gute Person zu sein, oder eine teilende Person zu sein; all diese Dinge sind gut, aber sie sind nicht unbedingt die Ganzheit unseres Schicksals.
Shabbat Ha’Azinu öffnet uns die Gelegenheit die Richtung und die Botschaften zu empfangen, die uns zur Klarheit führen können darüber, was unser Schicksal ist, aber wir müssen es uns mehr als alles andere wünschen, mehr als eine gute oder spirituelle Person zu sein. Ich hoffe, wir alle bleiben gute, spirituelle Leute, natürlich, aber über allem muss unser Wunsch stehen, unser Schicksal zu finden, ohne abgelenkt zu werden von dem was andere über das, was wir tun, sagen, ob gut oder schlecht. An diesem Shabbat wollen wir uns nur darauf fokussieren herauszufinden, was unser Versprechen war, das unsere Seele beim Schöpfer abgegeben hat, bevor wir auf diese Welt kamen, und dann beginnen unser Versprechen zu leben.
