Der Satz uvi’arta harah mikirbecha, der übersetzt wird mit,“ ...und du wirst Negativiät von innen heraus auslöschen“ wiederholt sich im Abschnitt von Ki Tetze und auch im vorherigen Abschnitt Shoftim viele Male. Aber was bedeutet das? – „Es geht immer um Bewusstsein.“
Als die Israeliten das Licht von Sinai erhalten haben, sagt uns der Zohar, dass sie die Ebene von Bila HaMavet LaNetzach erreicht haben, die Ebene der Unsterblickeit. Wie auch immer, obwohl die Israeliten diese Ebene der Verbindung, Offenbarung und Trennung von den Kräften der Dunkelheit erreicht haben, fielen sie danach alle auf eine bestimmte Ebene des Wunsches für das eigene Selbst zu empfangen, und haben die Herrschaft über den Tod verloren. Und so lernen wir, dass es zwei Wege gibt uns von der Dunkelheit zu trennen; einer ist komplett und einer ist nicht komplett.
Um die Ebene von Bila HaMavet LaNetzach zu erreichen, sind die Israeliten durch einen Prozess gegangen, um sich komplett von den Kräften des Egos und der Negativität zu lösen; wie auch immer, die Kräfte selbst sind geblieben. Sie haben den ersten Teil des Prozesses, sich von der Dunkelheit zu trennen, vollendet, haben aber den zweiten Teil, diese Kräfte der Dunkelheit auszulöschen, nicht vollendet. Und weil diese Kräfte immer noch existiert haben, waren sie fähig wieder zu fallen. Um dieses Konzept mit einem Beispiel zu erklären, es ist auf einer Ebene wie eine Person, die ein Problem mit Wut hat, und sie kann die spirituelle Arbeit durchmachen, um sich von der Wut zu trennen. Aber in Wirklicheit, solange sie sich nur von dieser Wut getrennt hat und die Wurzel davon nicht komplett entfernt worden ist, kann sie immer wieder hineinfallen.
Jeder von uns hat seinen eigenen tikkune, unser eigenes Heer von Manifestationen für den Wunsch für das eigene Selbst zu empfangen, und was wir oft bei unserer spirituellen Arbeit tun, ist, uns von diesen Aktionen zu trennen, ohne ihre Quelle auszulöschen. Wir müssen ihre Quelle auslöschen, sonst könnten wir immer wieder hineinfallen. Also, wie trennen wir uns nicht nur von diesen Kräften der Negativität, sondern löschen sie in Wirklichkeit? Es geht immer um Bewusstsein. Es geht darum was wir denken, wenn wir diese Kämpfe durchmachen.
„Es gibt zwei Wege uns selbst von der Dunkelheit zu entfernen.“
Um Wut weiter als ein Beispiel zu nehmen, weil es leicht ist darüber zu sprechen, eine Person realisiert, dass es bei ihrem Kampf, oder zumindest einem ihrer Kämpfe, um Wut geht. Sie hat die Gelegenheit wütend zu werden, und sie weiss, um ihre Korrektur zu erreichen, muss sie diese Tendenz bekämpfen. Wie auch immer, die Frage ist, wie ist ihr Bewusstsein, wenn diese Gelegenheit kommt und sie diesen Kampf kämpft? Für die meisten Leute ist es ungefähr so, „Das ist eine Sache, die ich bekämpfen muss; ich werde die Tendenz bekämpfen wütend zu werden oder eine andere Person zu verletzen,“ aber wir gehen in unserem Bewusstsein nicht weiter. Und das ist es, was der Abschnitt und Shabbat von Ki Tetze uns wirklich die Fähigkeit gibt zu haben: das Bewusstsein die Quelle der Dunkelheit und Negativität zu entfernen...und es wirklich zu entfernen ist so einfach wie Bewusstsein.
Also müssen wir es jenseits davon bringen uns selbst zu sagen, „Das ist es wogegen ich kämpfen muss um mich mit dem Licht des Schöpfers zu verbinden und die Segen zu erhalten, die für mich bestimmt sind.“ Wir müssen sagen, „Ich tue das nicht nur um die Schlacht zu gewinnen, sondern auch um dessen spirituelle Quelle zu entfernen, die Quelle der Dunkelheit, die mich antreibt.“ Die Wahrheit ist, auch wenn wir die Schlacht heute gewinnen, und nicht wütend werden, morgen werden wir immer noch die Gelegenheit haben wütend zu werden. Daher wollen wir, dass unser Bewusstsein ist: „Ich will nicht einfach nur diese Schlacht gewinnen; ich will zur spirituellen Quelle dieser Wut gehen und einen Teil davon entfernen, damit ich morgen, obwohl ich eine weitere Herausforderung habe, die ich bezwingen kann, die spirituelle Quelle dieser Wut vermindert habe.“
Und um einen Schritt weiter zu gehen, wenn das Individuum nicht nur an sich selbst denkt und an den aktuellen Kampf, sondern auch daran denkt, das es die Wurzel aller Dunkelheit auslöscht, dann wird es mit der Zeit fähig sein die Negativität an ihrer Quelle zu entfernen und damit auch von der Welt. Wenn eine Person ihren Kampf mit ihrem eigenen individuellen Wunsch für das eigene Selbst zu empfangen kämpft, auf welche Weise es sich auch immer in ihrem Leben manifestiert, ist sie sich immer der Tatsache bewusst, dass wenn die Person diese Schlacht kämpft, sie es auch an ihrer Wurzel entfernen will, und dient somit der Menschheit, denn die Quelle der Wut ist dieselbe Quelle für jeden auf der Welt. Und das stimmt auch für Eifersucht, grundlosen Hass und jede Manifestation des Wunsches für das eigene Selbst zu empfangen.
„Unser individueller Kampf hilft die Quelle jeglicher Dunkelheit auszulöschen.“
Wenn wir ein Bewusstsein dafür haben wie unser individueller Kampf die Welt beeinflusst, gibt es uns Kraft, und wenn wir heute unserer Eigensucht verfallen und wütend werden, fügen wir uns nicht nur selbst Schaden zu, sondern wir haben auch die Quelle der Wut in der Welt gestärkt, was darin resultiert, dass jeder, der mit Wut kämpft, ein bisschen mehr herausgefordert wird. Doch auf der positiven Seite, wissend, dass wenn wir diesen Kampf gewinnen und das Bewusstsein haben, Gutes nicht nur für uns selbst tun zu wollen, sondern auch die Quelle der Wut auf der Welt verringern, dann haben wir jetzt jeden auf der Welt unterstützt, der mit demselben Problem kämpft. Und wenn wir für das Kollektiv kämpfen, bekommen wir Kraft vom Kollektiv.
Der Zweck der spirituellen Arbeit der Menschheit ist nicht an den Ort, wo die Israeliten in Sinai waren, zurückzukommen, sondern an einen Ort zu kommen, wo wir nicht nur von all den negativen Kräften der Dunkelheit abgetrennt werden, sondern sie auch komplett auslöschen und beseitigen, damit sie nie wieder auf diese Welt zurückkommen können. Durch den Abschnitt und Shabbat von Ki Tetze, haben wir die Gelegenheit unser Bewusstsein zu verändern und näher an dieses Ziel zu kommen.