Dieser Artikel über den Abschnittder Woche wurde bereits 2018 veröffentlicht.
Der Abschnitt von Devarim findet an den Tagen statt, die zum Ableben von Moses auf dieser physischen Welt führen. Daher gibt er innerhalb des Abschnitts sehr wichtige Lektionen, sowohl an die Israeliten, als auch an uns. Am Anfang spricht er über alle Orte, wo die Israeliten fielen und alle Fehler, die sie vorher und während ihrer 40 Jahre mit ihm in der Wüste gemacht haben.
„Das Ego lässt sich Geschichten und Beschwerden einfallen.“
An einem bestimmten Punkt sagt ihnen Moses, dass er herausgefunden hat, dass er nicht ihr Führer sein könnte, oder die Person, die ihnen helfen könnte sich spirituell zu ändern oder zu wachsen. „Ich bin gekommen um zu sehen,“ sagt ihnen Moses, „dass ihr mich nicht als Fürher wollt. Aber noch wichtiger, ich kann euch nicht helfen.“ Rashi, der grosse Kabbalist und Kommentator, erklärt, dass das uns über Moses Erkenntnis, dass die Israeliten in der Wüste waren, was er apikores nannte, lehrt. Ein apikores ist eine Kombination aus zwei Worten auf aramäisch – apik und resen. Es bedeuted grundsätzlich, dass jemand nicht geführt werden will. Moses sagt zu den Israeliten, dass sie ihn nicht als Führer haben wollen, denn sie sind, wie Rashi sie nennt, apikores.
Wie hat Moses das über sie gewusst? Denn er wusste, vom ersten Moment am Morgen, als er aufwachte, dass die Israeliten versucht haben Dinge zu finden, die mit ihm falsch waren. Zum Beispiel, wenn er am Morgen früher als gewöhnlich aus seinem Zelt herauskam, würden sie sagen, dass es so ist, weil er mit seiner Frau gestritten hätte, oder wahlweise, wenn er aus seinem Zelt später am Tag herauskam, dann würden sie sagen, dass er wahrscheinlich so spät herauskäme, weil er zu Hause gesessen ist und Zeit damit verbracht hat sich auszudenken, welchen Schaden er ihnen zufügen würde. Und es ist wichtig für uns zu verstehen, was sie dazu gebracht hat die Fehler in Moses zu finden, denn wir alle machen das gleiche.
Es gibt einen Abschnitt im Midrash, der uns die Geschichte erzählt, wie Isaiah zum Propheten wurde. Isaiah ging an dem Ort, an dem er studierte, spazieren, als er die Stimme des Schöpfers hörte, der sagte, „Wen können wir senden und wer wird für uns gehen? Wer kann der Füherer sein? Wer kann der Prophet sein? Wer kann eine Person sein, die anderen helfen wird und hilft sich zu ändern? Ich versuche ihnen Leute zu senden, die ihnen helfen. Ich habe den Prophet Michah gesendet und sie haben ihn geschlagen. Ich habe den Propheten Amos gesendet, und sie haben sich über die Art wie er spricht beschwert.“ Wir wissen auch, dass Jeremiah ins Gefängnis geworfen wurde, damit er nicht prophezeien konnte; er wurde erniedrigt und schlussendlicht getötet.
Also, Isaiah hört das und sagt zum Schöpfer, „Ich bin hier, du kannst mich senden. Ich kann der Prophet sein. Ich kann der Führer sein. Ich kann ihnen helfen sich zu verändern.“ Der Schöpfer sagt zu Isaiah, „Du kennst diese Leute nicht. Sie sind Beschwerdeführer. Sie hören nicht. Nur wenn du es für dich akzeptierst, dass du lächerlich gemacht wirst, zum Narren gehalten wirst, und zusammengeschlagen wirst, kann ich dich als meinen Botschafter und Propheten senden.“ Und Isaiah akzeptiert es. Aber warum ist das so? Was ist es an uns, der Menschheit, dass wir an jedem Propheten, Lehrer oder Führer, wir immer etwas finden, was falsch ist.
„Wenn die Beschwerden nicht kommen, ist es nicht echt.“
Wenn das Ego einen Propheten sieht, einen Lehrer, oder einen wahren Führer - es kann sogar ein Freund sein, der das Potential hat uns zu beeinflussen, uns zu verändern, oder die Kraft, die das Ego über uns hat, zu vermindern – lässt sich das Ego Geschichten und Beschwerden einfallen, weil es weiss, dass wenn wir auf diese Person hören, wird die Kraft des Egos vermindert werden und hat keinen Platz mehr. Also beginnt das Ego diese Beschwerden zu schaffen, die uns sagen nicht hinzuhören...und das ist, leider, die wahre Geschichte der Menschheit.
Was ist das erste, was das Ego tut, wenn ein Freund oder ein Lehrer kommt, und uns etwas sagt, dass eine Ebene von Kritik hat? Es sagt, „Wirklich? Diese Person, mit diesem und jenem Problem, wird mir einen Ratschlag geben!?“ Das Ego ist sehr schlau, und wir müssen uns daran erinnern, dass es nicht bewusst ist. Aber seine erste Verteidigungslinie, wenn es sieht, dass jemand darauf zukommt, der seine Kraft sehr, oder auch leicht, beeinflussen wird – es könnte ein Prophet sein, es könnte ein Lehrer sein, es könnte ein Freund sein – ist, sich Beschwerden einfallen zu lassen. Es ist eine standhafte spirituelle Wahrheit: wenn jemand versucht uns bei Veränderung zu helfen, werden unserem Ego Gründe einfallen, warum wir auf sie nicht hören sollten. Daher, umgekehrt – wenn es jemanden gibt, einen Lehrer, einen Führer, einen Freund, etc. – indem wir noch keine Gründe gefunden haben nicht auf ihn zu hören, ist es sehr wahrscheinlich deswegen, weil sie uns noch nicht gebeten haben etwas wichtiges zu tun.
Es ist eine Regel, dass wenn jemand das Potential hat uns zu helfen uns zu verändern und eine echte Verbindung mit dem Licht des Schöpfers schaffen kann, die Beschwerden kommen müssen. Wenn es Moses passiert ist, wird es auch jedem passieren, der versucht uns zu beeinflussen. Das ist wiederum eine der wichtigsten Lektionen, die Moses gibt, kurz bevor er diese Welt verlässt. Er sagt, „Wir waren für 40 Jahre zusammen und ich habe versagt. Und der Grund, warum ich versagt habe, ist, ja, ihr habt Führung von mir angenommen, aber hauptsächlich habt ihr auf die Geschichten des Egos gehört.“ Offensichtlich, niemand ausser Korach und ein paar andere, haben Moses Lektionen komplett missachtet, aber was er gesagt hat, ist, dass wenn wir einmal einen Teil der Fähigkeit einer Person abgeschnitten haben uns zu unterstützen, diese Person wird nie fähig sein uns völlig und wahrhaft zu helfen.
Moses sagt ihnen, und uns, dass wenn wir jemals jemanden in unserem Leben haben wollen, der ein echter Einfluss sein wird, müssen wir wissen, dass sie mit Beschwerden kommen werden, genauso wie sie für ihn kamen, Amos, Michah, Isaiah und Jeremiah. Und wir müssen realisieren, dass wenn die Beschwerden nicht kommen, ist es nicht echt; wie auch immer, wenn sie dann kommen, müssen wir sie bekämpfen, denn das Ego wird diese Geschichten und Lügen schaffen.
Wenn wir wirklich erreichen wollen für was wir auf diese Welt gekommen sind, müssen wir die Art, mit der das Ego arbeitet, kennen: die erste Verteidigungslinie ist zu finden was falsch ist an dem, der uns zu helfen versucht uns zu ändern und zu wachsen. Jetzt, wo wir das wissen, können wir uns dessen bewusst sein, und können die Gründe und Beschwerden des Egos bekämpfen. Dann haben wir die Chance der Person zu erlauben uns wahrhaft zu unterstützen uns zu transformieren.
