Wie kann ich an meinen Fehlern wachsen? 5 Schritte, um aus der Vergangenheit zu lernen

Wenn wir über Reue nachdenken, denken wir in der Regel an die Dinge, die wir gerne ändern oder aus der Vergangenheit löschen würden - die Dinge, die uns bis spät in die Nacht wachhalten, während wir die Ereignisse in unserem Kopf noch einmal durchspielen, über unsere Fehler nachdenken und darüber fantasieren, was wir hätten anders machen sollen.  Die Weisheit der Kabbalah lehrt jedoch, dass jemand, der einen Fehler gemacht und ihn korrigiert hat, auf einer höheren spirituellen Ebene steht als jemand, der überhaupt keine Fehler gemacht hat. Das liegt daran, dass der Prozess der Selbstreflexion und Wiedergutmachung uns stärker und erhabener macht.

Jedes Mal, wenn wir etwas tun, was wir nicht hätten tun sollen, sei es egoistisch zu handeln oder jemanden zu verletzen, entfernen wir einen Teil unserer Lebenskraft und verstecken sie in der Dunkelheit. Durch den Prozess der Rückschau und Wiedergutmachung können wir diesen Teil von uns zurückholen und uns wieder mit dem Licht verbinden. Auf diese Weise werden wir zu erfüllteren Menschen. Es geht nicht nur darum, dorthin zurückzukehren, wo wir waren, bevor wir den Fehler gemacht haben, sondern tatsächlich an einen Ort zu gelangen, an dem wir erhabener sind.

Hier sind 5 Schritte, um aus deinen Fehlern zu wachsen:

1. Überprüfe deine Worte und Taten.

Wenn wir auf unsere Fehler zurückblicken, geht es nicht einfach darum, eine Liste der Dinge zu erstellen, die wir in Zukunft ändern müssen, sondern vielmehr darum, die Bereiche zu erkennen, in denen wir unser Potenzial nicht voll ausgeschöpft haben. Selbst wenn du in diesem Jahr Großartiges und Wichtiges geleistet hast, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du noch zu so viel mehr fähig bist. Denke an die Zeiten, in denen du dich nicht für dich selbst eingesetzt hast. In welchen Bereichen hast du nicht im Einklang mit deiner Seele gehandelt? Wie hast du andere verletzt? Auf welche Weise hast du dich selbst verletzt?

Dieser Schritt könnte ein wenig weh tun, und das ist in Ordnung. Lasse dich den Schmerz aus der Vergangenheit spüren, damit du in Zukunft nicht in die gleichen Fallen tappst.

2. Übe dich in Empathie und Mitgefühl für diejenigen, die du verletzt hast.

Es gibt keine Erfahrung Leben, die wir nicht in erster Linie durch unsere eigene subjektive Linse sehen. Versuche, dich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen und zu sehen, wie deine Handlungen ihn beeinflusst haben.

Wenn andere deine Handlungen kritisieren, höre zu, ohne darauf zu reagieren. Nimm es als Gelegenheit, zu wachsen. Wenn dir jemand die Meinung sagt, nimm es schweigend hin und höre einfach zu, was er sagt. Es geht nicht darum, deinen Namen reinzuwaschen oder dein Handeln zu rechtfertigen, sondern darum, still zu sein und dein Herz für eine neue Perspektive zu öffnen.

3. Stelle dir die perfektionierte Version deiner selbst vor.

Bevor etwas entsteht, gibt es einen Moment der Vollkommenheit, der ihm vorausgeht. Wenn du ein Haus baust, hast du eine perfekte Vorstellung davon, wie es in deinem Kopf aussehen wird. Während des Baus kommt es zu Verzögerungen, Dinge gehen schief, und der Prozess kann chaotisch sein, aber schließlich wird die Vision verwirklicht. Wir alle befinden uns in unserem Leben mitten in diesem Prozess. Es gibt eine vervollkommnete Version von uns selbst, die wir anzapfen können. Dein vervollkommnetes Selbst ist die Vision, die du davon hast, wer du werden willst.

Kläre mit dieser Vorstellung von deinem vervollkommneten Selbst deine Ziele und stelle dir vor, wie du dieses Ziel verwirklichst. Visualisiere deinen Charakter, deine Sichtweise, deine Erzählung, dein inneres Wesen, und nutze dies, um abzuschätzen, wie weit du noch gehen musst. Sei ehrlich zu dir selbst: Reichen deine täglichen Fortschritte aus, um die Realität deines angestrebten Selbst und deiner angestrebten Zukunft zu schaffen?

4. Finde Vergebung für dich und andere.

Stelle dir vor, du hättest 604.800 Dollar auf deinem Bankkonto. Dann kommt jemand und stiehlt 20 Dollar von deinem Konto. Würdest du den Rest deines Geldes ausgeben, um die Person zu verfolgen, die diese 20 Dollar gestohlen hat? Wahrscheinlich nicht. 604.800 ist die Anzahl der Sekunden in einer Woche. Denke an die negativen Interaktionen oder Fehltritte, die du gemacht hast, die nur ein paar Sekunden oder Minuten dauern, aber deine Gedanken die ganze Woche über plagen und dir Momente rauben, die mit Freude gefüllt sein könnten.

Wir verschwenden so viel von unserer Zeit und unseren Tagen mit dem Festhalten an Schmerz und Schuld. Sie rauben uns das Leben. Wenn wir an einer Verletzung festhalten, ist die einfachste Lösung, zu vergeben, auch wenn dies eine der schwierigsten Aufgaben ist. Zu wissen, dass alles, was einem widerfährt, einen Grund hat und dass man sich mitten in einem Prozess befindet, kann dazu beitragen, dass man sich selbst und anderen leichter verzeihen kann.

5. Vertraue dir selbst, dass du in Zukunft andere Entscheidungen treffen wirst.

Wenn du beginnst, dich positiv zu verändern, erkennst du, dass du nicht an den Dingen festhalten musst, die dir widerfahren sind. Je mehr du daran arbeitest, dich zu verbessern, desto mehr wirst du ein anderer Mensch als derjenige, der diese Entscheidungen getroffen hat. Du hast dich so sehr verändert, dass du weißt, dass du die gleichen Fehler nicht noch einmal begehen wirst. Du kannst das Bedauern und den Schmerz loslassen und darauf vertrauen, dass du in Zukunft andere Entscheidungen triffst.

Manchmal hat es einen negativen Beigeschmack, wenn wir auf unsere Fehler zurückblicken, aber eigentlich ist das einer der stärksten Prozesse, die man durchlaufen kann. Nimm dir die Zeit, zurückzublicken, und stelle fest, dass dies nicht nur eine gute, spirituelle Sache ist, sondern dass es dich tatsächlich stärkt und dich zu einem erhabeneren, kraftvolleren Menschen macht. Denke über deinen Tag, deine Woche, deinen Monat oder dein Jahr nach und nutze deine Fehler als Gelegenheit zum Wachstum. Auf diese Weise holst du dir deine Macht und deine Seele zurück.