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Verwirf jegliche Vernunft

Michael Berg
Mai 12, 2021
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Es gibt einen interessanten Abschnitt im Midrash, der mit Bamidbar und mit dem Feiertag von Shavuot zu tun hat. Im Talmud steht, dass am ersten Tag, an dem die Israeliten in Sinai angekommen sind, Moses ihnen nichts mitgeteilt hat, weil sie noch ‚schwach vom Weg‘ waren. Was ist diese Schwäche des Weges? Es heißt, dass das die Kraft von Amalek ist, die Kraft des Aufgebens, das Verständnis oder der Gedanke, dass wir es nicht schaffen werden, oder es nicht verdienen.

Also, lasst uns darüber im Klaren sein, was hier passiert. Es ist die Zeit, nachdem die Israeliten von Ägypten ausgezogen sind, nach der Spaltung des Meeres, nachdem sie durch die Wüste gezogen waren. Sie kommen nach 50 Tagen nach Sinai, und sie sehen das Feuer auf dem Gipfel des Berges brennen. Aber am letzten Tag, wo sie nach Sinai kommen sollten, um das Licht vom Baum des Lebens zu empfangen, von Bila HaMavet LaNetzach, geben sie auf. Es ist wie jemand, der auf einem Boot für Monate von einem Ufer zum anderen gereist ist, aber auf einmal, als er sieht, dass er 100 Fuß vom Land entfernt ist, gibt er auf, was lächerlich ist; wenn du mitten im Ozean bist, und kein Ufer oder Land siehst, das ist die Zeit zum Aufgeben, aber nicht wenn du Monate lang gereist bist und siehst, dass die Küste 100 Fuß entfernt ist. Was ist die Logik dahinter, dann aufzugeben? Es hat keinen Sinn.

Der Shemi Shmuel erklärt, dass die Isaeliten – die einen enormen Betrag von Verständnis und Bewusstsein hatten – logisch vorgegangen sind. Sie dachten sich, dass wenn sie sich mit dem Licht der Beseitigung von Schmerz, Leid und Tod von dieser Welt verbinden, müssen sie sehr rein, sehr heilig und sehr verbunden sein. Sie sahen, dass diese große Offenbarung am nächsten Tag passieren hätte sollen, und sagten: „Schaut wo wir sind. Wir sind dafür noch nicht bereit.“

Wenn Moses ihnen erzählt hätte, dass sie noch 100 Tage haben, hätten sie nicht aufgegeben, weil sie gedacht hätten „In 100 Tagen werden wir wachsen und uns verändern. Wir werden die spirituelle Arbeit machen. Wir werden bereit sein.“ Aber gerade jetzt, als sie am nächsten Tag eine Verbindung zu Bila HaMavet LaNetzach bekommen sollten, sagten sie „Wir sind nicht bereit. Wir wissen, wie weit wir gekommen sind. Wir wissen, wie sehr wir uns noch verändern müssen.“

Dieser Gedanke – und das ist etwas, was uns allen die ganze Zeit passiert – ist ein schrecklicher Fehler. Manchmal sind wir nicht fähig oder willig Dinge zu akzeptieren, weil die Logik dazukommt, so wie hier. Der Schöpfer sagt „Morgen wirst du Bila HaMavet LaNetzach empfangen.“ Was sagt die Logik? „Eine Sekunde. Lass mich darüber nachdenken. Wo bin ich? Bin ich genug gewachsen? Nein, ich bin noch nicht bereit.“ Und das hat damals die Dinge durcheinandergebracht, genauso wie es das für uns heute die ganze Zeit tut. Es gibt einen Punkt, an dem wir zu uns sagen müssen, „Es hat keinen Sinn, aber ich habe Gewissheit jenseits der Logik, dass ich dieses Licht empfangen werde.“

Oft vermindern wir unsere Arbeit, die wir tun, im Leben, bewußt oder unbewußt, in Taten und in Gedanken, weil wir denken, dass wir noch nicht bereit sind; wenn eine großartige, gerechte Person für eine andere Person betet, zum Beispiel, dann hat das einen Sinn. Das wird sie heilen. Es wird einen enormen Betrag an Licht bringen. Es kann Wunder bewirken. Aber ich? Vielleicht arbeite ich noch für ein Jahr und dann werde ich auf einer höheren Ebene sein, und dann werden meine Gebete einen Einfluß haben. Nein; Gebete können jetzt einen Einfluß haben. Alle Werkzeuge, die wir haben, können jetzt Licht, Segen und Wunder bringen. Fall‘ nicht auf die Logik von Amalek rein, die Logik der negativen Seite.

Die Kabbalisten sagen, dass wenn genug Leute Gewissheit hätten, dass Mashiach kommt – das Ende von Schmerz, Leid und Tod – dann würde er kommen. Aber was passiert? Logik tritt ein; „Ich verdiene es nicht, wir verdienen es nicht, die Welt verdient es nicht.“ Sei nicht logisch. Sei nicht klug darüber, was wir verdienen, was du verdienst, was die Welt verdient. Es kann kommen. Die Werkzeuge, die wir haben, sind stark genug. Das Licht, das wir enthüllt haben, ist genug. Wir müssen Gewissheit jenseits der Logik haben. Das ist ein enorm wichtiges Verständnis.

Der Grund, warum wir uns all zu oft nicht komplett in unsere spirituelle Arbeit stürzen, ist, weil wir diese logischen, lügenden Gedanken von Amalek haben, die Sachen sagen wie diese, „Ich weiss, dass Shavuot Bila HaMavet LaNetzach bringen kann. Ich weiss, dass der Zohar das Ende von Schmerz, Leid und Tod bringen kann...Aber ich bin noch nicht soweit. Gib‘ mir noch einen Monat. Gib‘ mir noch ein Jahr. Gib‘ mir noch 5 Jahre. Dann werde ich an einem Ort sein, an dem meine Arbeit das manifestieren kann.“ Das ist es, was den Israeliten passiert it, und deswegen sind wir leider immer noch hier. Amalek hat uns immer noch mit der Logik im Griff.

Die negative Seite ist sehr klug. Sie sagt uns, warum wir nicht bereit sind. Aber an Shabbat Bamidbar muss es uns klar sein. Bei unserer Vorbereitung für Shavuot, müssen wir in uns die Gewissheit erwecken, dass die Verbindung, die wir jetzt machen, das ganze Licht enthüllen kann. An diesem Shavuot können wir Bila HaMavet LaNetzach bringen. Wir müssen nur die ganze Logik wegschieben.


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