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Bitterkeit als Süsse schmecken

Michael Berg
Juli 27, 2022
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Im Abschnitt von Masei gibt es eine Diskussion über die ganze Reise der Israeliten in der Wüste und gegen das Ende hin passiert etwas sehr Eigenartiges. Für 40 Jahre hat Moses die Israeliten durch die Wüste geführt und ihnen gesagt, dass sie das Land Israel betreten werden. Als sie am Ende dabei sind den Fluss nach Israel zu überqueren, sagen die zwei Stämme von Reuben und Gad, und die Hälfte des Stammes von Menasha, dass sie nicht gehen wollen. Sie sagen zu Moses, dass sie glücklich sind mit dem Land auf der anderen Seite des Jordans und dass sie dort bleiben wollen.

"Der Zweck unseres Lebens ist in Wirklichkeit nicht uns mit dem leichten oder enthüllten Licht der niedrigeren Ebenen zu verbinden, sondern mit dem verdeckten Licht der höheren Ebenen".

Wenn wir diese Geschichte in der Torah lesen und die Kommentare dazu, scheint ihre Wahl eine negative gewesen zu sein. Wie auch immer, als Moses dabei war diese Welt zu verlassen, spricht er über das Land und lobt ihre Entscheidung. Er sagt, „Das ist das beste Land und ihre Wahl war die richtige Entscheidung. Das Land, das sie gewählt haben, ist das Land, wo das Licht des Schöpfers wahrhaft enthüllt wird.“ Also wie verstehen wir diese zwei unterschiedlichen Realitäten?

Um anzufangen es zu erklären, teilt der Zohar eine Lehre über die 10 Sefirot, oder Emanationen, durch die das Licht in unsere Welt herunterfliesst. Die letzten oder unteren Sieben werden als enthülltes Licht betrachtet, und die oberen Drei werden als das Or HaGanuz oder das verdeckte Licht betrachtet. Und wir lernen in der Kabbalah, dass der Zweck unseres Lebens nicht ist, uns mit dem leichten oder enthüllten Licht der unteren Ebenen zu verbinden, sondern mit dem verdeckten Licht der oberen Ebenen.

Warum? Wenn wir darüber sprechen das Ende von Schmerz, Leid und Tod auf diese Welt zu bringen, wird es nicht durch die unteren Sieben enthüllt werden, welche die Zeiten repräsentieren, die leicht sind, wenn wir begeistert sind oder wenn wir inspiriert sind uns mit dem Schöpfer zu verbinden, sondern von den obersten Drei, dem verdeckten Licht. Wenn wir unser ganzes Leben damit verbringen uns nur zu verbinden, wenn wir uns inspiriert fühlen, und wenn wir nur teilen, wenn es sich gut anfühlt, dann verbinden wir uns nicht mit dem Licht für das wir auf diese Welt gekommen sind.

"Wenn wir unser ganzes Leben damit verbringen uns nur zu verbinden, wenn wir uns inspiriert fühlen, dann verbinden wir uns nicht mit dem Licht.”

Der Zohar sagt uns, dass als Rabbi Shimon bar Yochai diese Welt verlassen hat, die Studenten, die übrig blieben, enorme Schmerzen verspürten. Einer davon insbesondere war Rav Chiya, der Tag und Nacht mit seinem Lehrer verbracht hat bevor er starb, und so viel Schmerz verspürt hat, dass er weinend auf den Boden fiel. Er musste einen Weg finden, sich mit seinem Lehrer wiederzuverbinden, also fastete er, weil fasten oft die Grenzen des physischen Körpers bricht um fähig zu sein uns mit dem Licht des Schöpfers zu verbinden. Also fastete Rav Chiya für 40 Tage mit der Absicht seinen Lehrer wiederzusehen. Wie auch immer, nach diesen 40 Tagen hörte er eine Stimme vom Himmel, die ihm sagte, dass er nicht den Verdienst hat seinen Lehrer zu sehen. Also, was hat er getan? Die meisten von uns würden wahrscheinlich aufgeben, aber nicht Rav Chiya. Er entschied sich für weitere 40 Tage zu fasten, nach denen sein Lehrer Rabbi Shimon und dessen Sohn, Rav Eleazar, in einer Vision zu ihm kamen.

Dann spricht der ganze Abschnitt hier über die Lehre und die Vision, die Rav Chiya von ihnen erhalten hat. Aber es gibt einen bestimmten Teil, den ich teilen wollte, denn er bezieht sich auf den Gegensatz, wie diesselbe Sache als negativ und positiv betrachtet werden kann. Als Rav Chiya diese Vision hatte und sich mit seinem Lehrer wiederverbunden hat, heisst es, dass Rabbi Shimon ankündigte: „Wer von euch hat die Kraft Dunkelheit in Licht zu verwandeln und die Fähigkeit süss zu schmecken was andere als bitter schmecken? Wenn ihr fähig seid diese Ebene auf dieser Welt zu erreichen, dann habt ihr die Fähighkeit euch mit dem wahren Licht des Schöpfers zu verbinden, dem verdeckten Licht, und du hast die Fähighkeit das zu erreichen, für was du auf diese Welt gekommen bist.“

"Du hast die Fähigkeit zu erreichen für was du auf diese Welt gekommen bist.”

Daher müssen wir uns selbst fragen, welche Art von Person wir sind; haben wir die Fähigkeit in einer enorm schmerzvollen Situation zu sein, sie als positiv zu sehen und sie zu transformieren? Denn wie wir hier lernen, ist das Licht, das verdeckt ist, grösseres Licht, und unser Zweck auf dieser Welt ist nicht einfach das enthüllte Licht herunterzubringen und das schon enthüllte Licht zu geniessen, sondern die Dunkelheit innerhalb des verdeckten Lichts zu verwandeln und es dann zu enthüllen. Wir beginnen das zu tun, indem wir unseren Fokus verschieben mit dem wir unsere spirituelle Arbeit und Verbindung betrachten.

Wenn wir verstehen, dass der Zweck unseres Daseins nicht nur für diese angenehmen und inspirierten Momente ist, sondern um fähig zu sein die Bitterkeit als Süsse in den dunkleren Tagen zu schmecken, gibt es uns ein anderes Verständnis davon, warum anscheinend negative Dinge passieren, und daher, wie wir sie beginnen zu erfahren. Wissend, dass die Pläne unseres Egos nicht immer die richtigen sind, und das die Situation, die uns präsentiert wird, genau die perfekte Situation ist, die wir brauchen, kommen wir an einen Ort, wo wir fähig sind, Dunkelheit in Licht zu verwandeln, und Bitterkeit als Süsse zu schmecken, der Ort, der uns schlussendlich mit dem verdeckten Licht und unserem Zweck auf dieser Welt verbindet.


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