Und hier sind wir, in einem brandneuen Jahr angekommen! Der Trubel der Feiertage hat sich wieder gelegt und wir schauen nach Außen und vorwärts, stellen uns vor, wie sich das Jahr 2024 entwickeln könnte. Ganz gleich, ob Du Neujahrsvorsätze gefasst hast, eine Liste mit Zielen erstellst oder Absichten hegst, wir können mit Sicherheit sagen, dass jeder von uns auf etwas hinarbeitet und vielleicht sogar schon ein solider Aktionsplan besteht. Was ist aber, wenn ein Aktionsplan gar nicht der beste Weg ist Deine Ziele zu erreichen? Was, wenn harte Arbeit das genaue Gegenteil von dem ist, was Du brauchst um erfolgreich zu sein?
In einer Welt, in der harte Arbeit und Ausdauer verherrlicht werden, mag es widersprüchlich erscheinen, zu behaupten, dass harte Arbeit alles andere als tugendhaft sei. Es ist doch so, dass unermüdliche, harte Arbeit bei dem Verfolgen der Ziele, insbesondere, wenn sie ohne strategisches Denken oder ausgewogene Ansätze erfolgt, zu Burnout, glanzlosen Ergebnissen und sehr negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Wohlbefinden führen kann. Harte Arbeit ist differenzierter, als Du denkst und sie muss nicht mit zusätzlichen Nachtschichten, stundenlangen Arbeitstagen oder überhaupt dem Herabsetzen der Ruhe, Zeit mit der Familie oder Spaß in Verbindung stehen.
Auch wenn ich sicherlich nicht befürworte, dass wir herumlungern und unsere Ambitionen völlig herunterschrauben. Konsequent an unseren Zielen zu arbeiten und uns für positive Veränderungen einzusetzen, ist nicht nur etwas an das ich persönlich glaube, es ist auch der Weg, der zu unserem erfülltesten Leben führt. Wenn aber harte Arbeit beginnt unser Erleben von Freude und Glück zu verschlechtern, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass wir umlenken müssen. Lass‘ uns also ein paar andere Wege entdecken, um Erfolg und Erfüllung zu erreichen, bei denen wir nicht bis tief in die Nacht arbeiten müssen.
Ein ungeplanter Tag in der Woche
Diese Veränderung hat für mich wirklich eine kraftvolle Wirkung und ich kann ihr lebensveränderndes Potenzial wirklich bezeugen! Normalerweise kam es bei mir am Dienstagabend zum Burnout. Montags und dienstags erschöpfte ich völlig – meine Arbeitswoche begann manchmal an einem Samstagabend und ich arbeitete teilweise sogar sonntags. Mittwochs hatte ich dann das Gefühl, dass ich das Interesse an den meisten Dingen verloren hatte…. Stichwort Gamechanger: ein komplett ungeplanter Mittwoch.
Eine Freundin von mir erzählte, dass ihr Mentor ihr nach einer großen Beförderung, die ihr nur noch mehr Arbeit bescherte, riet, jede Woche am Dienstag (z.B.) nichts zu planen. Keine Meetings, keine Termine, nichts. Auf diese Weise konnte sie den Tag mit allem füllen, wozu sie Lust hatte. Sie gab diesen weisen Rat an mich weiter, als ich selbst mehr Verantwortung bekam. Wenn ich also an einem Mittwoch (dem von mir gewählten Tag) in Gesprächslaune war, konnte ich die notwendigen Anrufe tätigen und entgegennehmen; wenn ich mich nachdenklich fühlte, konnte ich schreiben oder lernen; wenn meine Kinder mich brauchten, konnte ich ihnen an diesem Tag mehr Zeit widmen.
Erledige die schwierigste Aufgabe zuerst
Mark Twain sagte einmal: "Iss morgens einen lebendigen Frosch, dann wird dir den Rest des Tages nichts Schlimmeres passieren." Ich glaube, mit diesem frechen Zitat meint er, dass wir die schwierigste Aufgabe zuerst erledigen sollten. Am Morgen nach einer erholsamen Nacht ist unser Gehirn am leistungsfähigsten. Wenn es Aufgaben gibt, auf die Du Dich besonders konzentrieren musst, solltest Du Dir dafür morgens Zeit nehmen. Dazu gehören auch Aufgaben, die Du gerne meidest oder die generell schwieriger zu erledigen sind, wie das Aufräumen Deines Kleiderschranks, die Umstrukturierung Deines Budgets oder Sport.
Zerlege Deine Aufgaben in mundgerechte Stücke
Anstatt ein ganzes Kapitel Deines Romans in einer Sitzung zu schreiben, nimm Dir vor, nur zwei Absätze zu schreiben. Anstatt die Spielzeugkörbe Deiner Kinder neu zu sortieren, nimm Dir vor, nur die Spielsachen auszuwählen, die verschenkt werden sollen. Anstatt von heute auf morgen eine strenge Diät zu machen, iss einen Tag lang keine verarbeiteten Lebensmittel oder Zucker. Löse Dich von der Vorstellung, "fertig zu werden" oder "perfekt zu sein", und begrüße die Beständigkeit und langsame Fortschritte. Hier ein hilfreicher Tipp: Nimm Dir nicht mehr als eine Stunde pro Tag Zeit für eine Aufgabe. Wenn Du bereits Schwierigkeiten hast, Dich zu konzentrieren, versuche es mit 30 Minuten. Die Idee dahinter ist, dass Fortschritt besser ist als Perfektion - und Du wirst wahrscheinlich merken, dass die Ziele schneller erreicht werden, als Du denkst!
Plane jeden Tag Zeit zum Nichtstun ein
Ich kann fast hören, wie meine Eltern sagen: "Nichts tun?! Unmöglich!" Glaub mir, es ist möglich, vor allem, wenn Du es als einen weiteren Teil der täglichen Routine betrachtest. Nichtstun, oder "zielgerichtete Freizeit", wie Aristoteles es nannte, ist jede Zeitspanne, in der wir uns nicht ausruhen oder arbeiten. Das könnte bedeuten, dass Du einen 15-minütigen Spaziergang ohne Dein Telefon machst. Es könnte bedeuten, dass Du Deinen Morgenkaffee mit so viel Achtsamkeit wie möglich trinkst. Es könnte bedeuten, den Wecker am Morgen 30 Minuten früher zu stellen, damit Du ohne Ablenkung und Anforderungen in den Tag starten kannst. Diese kleinen Pausen im Laufe des Tages können Deine Produktivität - ganz zu schweigen von Deiner geistigen Gesundheit - auf wunderbare Weise steigern und geben Dir auch etwas, auf das Du Dich an stressigeren Tagen freuen kannst.
Sei nachsichtig mit Dir selbst
Die Weisheiten der Kabbala lehren uns auf vielfältige Weise, dass der Prozess eigentlich der Zweck ist. Wenn Du auf Deine Ziele und Träume hinarbeitest, solltest Du Dich daran erinnern, dass die endgültige Errungenschaft die Person ist, die Du auf Deiner Reise werden wirst. Dies kann Dir helfen, mit Dir selbst gnädig zu sein, wenn die Dinge nicht so laufen wie geplant, wenn Du Deine Fristen nicht einhältst oder wenn die Dinge länger dauern, als Dir lieb ist. Unser Leben ist eine gemeinsame Schöpfung mit dem Universum, und wenn wir Vertrauen und Gewissheit in unseren Weg haben, geht es weniger darum, härter zu arbeiten oder perfekt zu sein, sondern vielmehr darum, jeden Augenblick so gut wie möglich zu genießen.
Verinnerliche das Gesetz vom rückläufigen Ertrag
Das Gesetz des rückläufigen Ertrages ist ein bisschen wie die Bestellung Deiner Lieblingspizza. Stell’ Dir vor, Du bist superhungrig und das erste Stück schmeckt fantastisch! Das zweite Stück ist zwar immer noch gut, aber nicht mehr so befriedigend. Wenn Du weiter isst, wirst Du mit jedem weiteren Stück weniger glücklich, und schließlich wird Dir davon vielleicht sogar schlecht. Wende diese Idee auf andere Aspekte des Lebens an, zum Beispiel auf die Arbeit an einem Projekt. Anfangs mag es Deine Produktivität steigern, wenn Du mehr Zeit und Mühe investierst. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem sich die Mehrarbeit nicht mehr lohnt; es scheint fast das Gegenteil zu passieren. Du könntest müde werden, mehr Fehler machen und einfach weniger effizient sein. Arbeite hart, wenn es sich anregend anfühlt, und wenn nicht, mach’ eine Pause. Dein Geist, Dein Körper und Dein Projekt werden es Dir danken!
Harte Arbeit wird immer eine wichtige Rolle für den Erfolg spielen und es gibt Zeiten, in denen sie notwendig, ja sogar unvermeidlich ist. Aber es ist wichtig, die Fallstricke der Übertreibung zu verstehen; es ist wichtig, Deine Grenzen zu erkennen. Letzten Endes wollen wir alle mehr Freude, mehr Kreativität, mehr Verbundenheit mit unseren Lieben und eine erfülltere Lebenserfahrung. Und all das können wir jetzt schon haben. Der Schlüssel liegt darin, zu verstehen, wann man sich anstrengen und wann man sich zurückziehen muss. Ich wünsche Dir für das Jahr 2024, dass Du Deinen Erfolg daran misst, wie viele Tage Du damit verbringst, Dich gesund zu fühlen, Freude zu empfinden und dankbar zu sein.
